In weiteren stelle ich die im Rahmen der Ausbildung genutzten
Lehrunterlagen zum weiteren Studium zur Verfügung. Im
Zusammenhang mit den Unterrichtsvorträgen sollten sie eine
geeignete Grundlage für einen weiterführenden
Wissenserwerb bilden.
Ergänzend empehle ich in diesem Zusammenhang auch die
Darstellungen von Oliver
Hennings, Dozent
für Kriminalistik an der FHB FB BPOL.
Die Kriminalistik ist die Wissenschaft von den strategischen,
taktischen und technischen Mitteln und Methoden zur Aufdeckung,
Untersuchung (Aufklärung) und Verhütung von
Straftaten und kriminalistisch-relevanten Sachverhalten.
Sie befasst sich mit den Gesetzmäßigkeiten und
Erscheinungen des Entstehens von Informationen bei der Begehung von
Straftaten sowie die Methoden ihres Auffindens, Sicherns und Bewertens
für Ermittlungs- und Beweiszwecke.
Ihre Aufgabe ist die Untersuchung von Straftaten und kriminalistisch
relevanten Sachverhalten, mit dem Ziel, die Wahrheitsfindung zu
unterstützen und dazu die entsprechenden Beweise zu suchen, zu
sichern und auszuwerten.
Dazu entwickelt sie die für die Aufgabenlösung
erforderlichen wissenschaftlich fundierten und praktisch
orientierten Mittel, Methoden und Verfahren.
Verbrechensbekämpfung
auf nationaler und
internationaler Ebene
Die "Internationale Kriminalpolizeiliche Organisation" (IKPO-Interpol),
ist der älteste multilaterale Kooperationsrahmen für
grenzüberschreitende polizeiliche Zusammenarbeit. Nach den
Vereinten Nationen ist sie die zweitgrößte
zwischenstaatliche Organisation der Welt. Sie umfasst seit 2008 187
Mitgliedsstaaten.
Die wichtigsten Ziele der Organisation, "eine möglichst
umfassende gegenseitige Unterstützung aller
kriminalpolizeilichen Behörden im Rahmen der in den einzelnen
Ländern geltenden Gesetze und im Geiste der Erklärung
der Menschenrechte sicherzustellen und auszubauen sowie alle
Einrichtungen, die zur Verhütung und Bekämpfung des
gemeinen Verbrechens wirksam beitragen können, zu schaffen und
auszubauen", haben sich de facto seit ihrer Gründung nicht
verändert.
Ein Verdacht liegt vor, wenn bei vernünftiger Betrachtung von
Sachverhalten die begründete
Annahme entsteht, dass ein kriminalistisch relevantes Ereignis vorliegt.
Verdacht ist
eine kriminalistische
Annahme/Überzeugung, die stets einer
Überprüfung und Absicherung bedarf
Verdacht ist
Grundlage und Ausgangspunkt
polizeilichen Handelns
Zu einer
Vielzahl von strafprozessualen
Maßnahmen sind Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichte nur
berechtigt, wenn ein entsprechender Tatverdacht besteht.
Verdacht
ist der Anfang
vom Ende der Latenz
ist bezogen auf
eine Straftat als auch auf die
Täterschaft
ist Grundlage
kriminalistischen Denkens
beruht auf
Wahrnehmung und Bewertung von
Informationen
ist
häufigster Auslöser
kriminalistischer Arbeit
Wie entsteht
Verdacht im polizeilichen Alltag
Erscheinungsbild und intuitive Wahrnehmung!
Professor Dr. Joachim Kersten geht der Frage nach: Wie entsteht der
Verdacht?
die Mitteilung
eines möglicherweise
strafrechtlich relevanten Sachverhaltes,
die Mitteilung
des Verdachts eines
strafrechtlich relevanten Sachverhaltes,
die
Beschuldigung einer bestimmten Person, eine
Straftat begangen zu haben.
Normadressaten
sind die in der Strafprozessordnung (§ 158 I
StPO) genannten Strafverfolgungsbehörden:
Staatsanwaltschaft
Polizei
Amtsgericht
Die genannten Behörden und deren Amtsträger sind
verpflichtet, Strafanzeigen des Bürgers
entgegenzunehmen, zu prüfen und ggf. an die zur weiteren
Bearbeitung zuständigen Behörden weiter zu leiten.
Zur Klärung der prozessualen Tat und der Frage nach der
Rechtsfolge werden in der Hauptverhandlung
Beweise eingebracht nach den Vorschriften des Strengbeweisverfahrens;
dass heißt, es dürfen nur die in der
Strafprozessordnung zugelassenen Beweismittel erhoben und im Urteil
berücksichtigt werden. Als Beweismittel zugelassen sind
Augenschein, Zeugen, Sachverständige, Urkunden und die Aussage
des Beschuldigten.
Beweisanträge können die Staatsanwaltschaft, der
Nebenkläger, der Privatkläger, der Angeklagte und
sein Verteidiger stellen.
Der Beweis mus die in der Hauptverhandlung zu der Überzeugung
des Gerichts führen , dass eine
Behauptung wahr oder unwahr ist und sich ein bestimmtes Geschehen ohne
vernünftigen Zweifel so und nicht anders zugetragen
hat.
Zeugenrechte und Zeugenpflichten, was muss der Zeuge im
Strafverfahren im Rahmen einer Vernehmung tun und was nicht, welche
Konsequenzen ergeben sich für ihn? Gibt es Unterschiede
hinsichtlich einer Vorladung durch die Polizei, die Staatsanwaltschaft
oder den Richter? Gibt es eine Erscheinens-, Aussage- und
Wahrheitspflicht? Mehr
dazu hier!
Der erste Angriff
Zum Verständnis von Erforderlichkeit und Ausmaß des
Ersten Angriffes bedarf es einiger einführender Worte zur
Bedeutung des kriminalistischen Tatortes. Da der Tatort der wichtigste
Lieferant von Informationen (Spuren) ist und somit Spiegelbild der Tat
und des Täters sein kann, ist das wichtigste Ziel des
Sicherungsangriffes der Schutz des Tatortes und der darin enthaltenen
materiellen Spuren mit ihrem Informationsaufkommen.
Bedingt durch die Organisation der Polizei werden meist Beamte des
Wach- und Wechseldienstes der
Schutzpolizei die Ersten sein, die an einem Tatort eintreffen. Somit
obliegt ihnen der Schutz des Tatortes vor Beeinträchtigungen
und Zerstörung.
Die allgemeine Definition für den Begriff der
„Fahndung“ ist in der Anlage 20 der PDV 100, zu
finden.
Danach ist die Fahndung eine planmäßige allgemeine
oder gezielte Suche nach Personen oder Sachen
im Rahmen der
Strafverfolgung
Strafvollstreckung
Gefahrenabwehr
Durchführung
ausländerrechtlicher Maßnahmen
Deshalb wird in der PDV 100, unter der Ziffer 3.7.1, der Zweck der
Fahndung wie folgt beschrieben:
Die “Fahndung dient dem Auffinden von Personen und
Sachen“.
Die erkennungsdienstliche Behandlung (ed-Behandlung) besteht aus
einzelnen Erhebungen
personenbezogener Daten (z.B. Fotoaufnahmen, Fingerabdrücke),
die auf die Feststellung äußerer,
dauerhafter Merkmale einer Person gerichtet sind.
„Erkennungsdienstliche Maßnahmen dienen der
Identifizierung einer Person im Hinblick auf die von ihr in der Umwelt
hinterlassenen Spuren und Eindrücke”.
Weil die ed-Behandlung eine Identifizierung bzw. das spätere
Wiedererkennen ermöglichen soll, umfasst sie die Feststellung
dauerhafter äußerer körperlicher Merkmale
einer Person.
Es geht also um das Erheben und Festhalten (Speichern)
des Aussehens
eines Menschen
(Größe, Statur),
seiner
bestimmten körperlichen
Merkmale (Papillarlinienbild)
sowie sonstiger
äußerer
Individualisierungszeichen einer Person (Narben oder
Tätowierungen).
Eine Vernehmung ist die unter rechtlichen und kriminalistischen
Gesichtspunkten geführte Befragung einer Person zu einem
rechtlich relevanten Sachverhalt. Man unterscheidet zwischen der
Vernehmung eines Zeugen und der Vernehmung eines Beschuldigten. Im
Ordnungswidrigkeitsverfahren werden auch die Betroffenen vernommen. Die
Vernehmung unterliegt bestimmten Form- und Verfahrensvorschriften.
Sowohl der Beschuldigte als auch der Zeuge müssen zu Beginn
der
Vernehmung belehrt, also auf ihre Rechte und Pflichten hingewiesen
werden. Diese können sich in Abhängigkeit von der
Rolle
(Richter, Staatsanwalt, Polizist) des Vernehmenden unterscheiden. Dies
macht sich u.a. bei der Erscheinenspflicht, der Aussagepflcht und der
Wahrheitspflicht bemerkbar. Hier treten die Unterschiede
deutlich
zutage.
Die Vernehmung dient der Aufnahme des subjektiven Tatbefundes und mit
ihr wird in der Hauptverhandlung der Personalbeweis angetreten.
Ziel der Fallanalyse ist es, den einzelnen Kriminalfall aus
kriminalistischer und kriminologischer Sicht möglichst
weitgehend zu verstehen, um daraus Schlüsse für die
Aufklärung des Verbrechens ziehen zu
können.“ (BKA)
„Die Vorgehensweise eines Verbrechensanalytikers bei der
Erstellung einesTäterprofils ähnelt der eines
Klinikers bei der Diagnose und Behandlungsplanung: es werden Daten
gesammelt und bewertet, die
Ausgangssituation rekonstruiert, Hypothesen formuliert, ein Profil
entwickelt und getestet und schließlich Rückmeldung
gegeben.“ (FBI)
„Systematisch Zusammenhänge herzustellen zwischen
Charakteristika vonKriminellen und den von ihnen begangenen Taten mit
dem Ziel, polizeiliche Ermittlungen zu unterstützen, dies ist
die Essenz des ‚Profiling‘.“ (David
Canter, Universität Liverpool)
Vermisste/unbekannte
Tote/unbekannte hilflose Personen
In Deutschland
sind aktuell ca. 6.000 Menschen
als vermisst gemeldet - und täglich kommen 200 bis 300 neue
Fälle hinzu !
etwa 50% der
Vermisstenfälle innerhalb
der ersten Woche erledigt.
Personen, die
länger als ein Jahr
vermisst werden, umfassen nur noch einen Anteil von etwa 3% an den
gesamten Vermisstenfällen
PDV 389, Ziffer 2.1:
"Personen gelten als vermisst, wenn sie ihren
gewohnten
Lebenskreis verlassen haben,
ihr Aufenthalt
unbekannt ist
und eine Gefahr
für Leben oder
körperliche Unversehrtheit angenommen werden kann, z. B. als
Opfer einer Straftat, bei einem Unglücksfall, bei
Hilflosigkeit oder Selbsttötungsabsicht."
"Ein menschlicher
Körper beginnt
fünf Minuten nach dem Tod zu
verwesen. Der Körper, einst die Hülle des Lebens,
macht nun die letzte
Metamorphose durch. Er beginnt sich selbst zu verdauen. Die Zellen
lösen sich von innen nach außen auf. Das Gewebe wird
erst flüssig, dann
gasförmig.
Kaum ist das Leben
aus dem Körper
gewichen, wird er zu einem
gigantischen Festschmaus für andere Organismen. Zuerst
für Bakterien,
dann für Insekten. Fliegen. Aus den gelegten Eiern
schlüpfen Larven,
die sich an der nahrreichen Substanz laben und dann abwandern. Sie
verlassen die Leiche in Reih und Glied und folgen einander in einer
ordentlichen Linie, die sich immer nach Süden bewegt. Manchmal
nach
Südosten oder Südwesten, aber niemals nach Norden.
Niemand weiß,
warum.
Mittlerweile sind
die Proteine der Muskeln
zerfallen und haben
einen für die Vegetation tödlichen Chemiecocktail
produziert. Durch die
Larven, die über das Gras krabbeln, entsteht so eine
Nabelschnur des
Todes, die sich zu ihrem Ausgangspunkt zurückspannt. Unter den
entsprechenden Bedingungen – warm und trocken
beispielsweise, ohne
Regen – kann sie meterlang werden, eine dicke,
braune Schlangenlinie,
die vor fetten gelben Larven zu pulsieren scheint. Ein sonderbarer
Anblick, der jeden Neugierigen dazu veranlassen würde, dieses
Phänomen
zurück zu seinem Ursprung zu verfolgen. Und so entdeckten die
Yates-Brüder, was von Sally Palmer übrig geblieben
war. "
unter dem Begriff der Kriminaltechnik sind alle Erkenntnisse und
Maßnahmen zusammengefasst,
die sich mit der Anwendung und Nutzbarmachung wissenschaftlicher und
erfahrungsbasierter Erkenntnisse im Hinblick auf kriminalistische
Spuren (Spurenkunde) beschäftigen.
In diesem Zusammenhang taucht regelmäßig der Begriff
"Forensik" oder "forensic sciences" bzw. forensische Wissenschaften
auf. Die Nomenklatur
‚Forensik‘
leitet sich ab vom
lateinischen
Wort ‚forensis‘, das
übersetzt
‚zum Forum, zum
Gericht
gehörend‘ bedeutet.
Dies rührt
daher, daß im alten Rom auf dem
Marktplatz, also dem
Forum, Recht gesprochen wurde.
Die Forensische Wissenschaft besteht aus verschiedenen Teilgebieten:
• Medizin mit der Pathologie
oder der Histologie
• Biologie mit Aspekten der
Immunologie oder Serologie
• Physik mit den Bereichen der
Ballistik, Werkstoff- und Elektrotechnik
• Chemie mit Toxikologie,
Daktyloskopie und Sprengstoffanalytik
Diese genannten Einteilungen sind natürlich nicht eindeutig,
denn
Überschneidungen finden sich zwischen allen genannten
Gebieten,
hauptsächlich jedoch zwischen der Chemie
und der
Physik. Aus diesem Grunde
besteht
zum Beispiel auch im
Kriminaltechnischen
Institut des Bundeskriminalamtes
(BKA)
die Arbeitsgruppe Chemie/Physik.
Kriminaltechnik - Ein scharfes Schwert im Kampf gegen das Verbrechen?,
Welche neuen Möglichkeiten und Methoden gibt die
Kriminaltechnik
den Polizeibehörden in ihrem Kampf gegen das Verbrechen an die
Hand?
technische
Formspuren(Trassologie)
Dieses Teilgebiet der Kriminaltechnik befasst sich u.a. mit
den klassischen Formspuren
(Schürf- und
Prägespuren) wie sie von Werkzeugen
und anderen Gegenständen hinterlassen werden. Hier wird in der
Regel
eine vergleichende Untersuchung zwischen Spur und möglichem
Spurenverursacher mit dem Ziel einer Zuordnung durchgeführt.
Einen
weiteren nicht weniger umfangreichen Arbeitsbereich stellen die
Schuhspuren dar.
Auch hier findet in vielen Fällen eine vergleichende
Untersuchung
zwischen vorgefundenem Spurenmaterial und entsprechenden
Vergleichmaterialien (Schuhe) statt.
Im
Bereich der Schloss- und Schlüsseltechnik erstrecken sich die
Untersuchungen vom einfachen Vorhänge- bis hin zum
hochwertigen
Tresorschloss.
Ein weiterer Aufgabenschwerpunkt bezieht sich
auf die Kraftfahrzeuge und deren Sicherungseinrichtungen und
Identifizierungsmerkmale. Zum einen werden die mechanischen
Sicherungselemente wie Tür- und
Zündlenkschlösser sowie die
elektrischen bzw. elektronischen Komponenten der Wegfahrsperren nach
Spuren einer Überwindung untersucht.
Weitere Aufgaben sind die
Untersuchung von Handschutz- und Passspuren,
Münzprüfeinrichtungen an
Waren- und Spielautomaten sowie Glasbrüchen und Uhren.
Und wie sieht es mit anderen Abdrücken aus?
Ohrabdrücke
werden zwar ähnlich gesichert wie Fingerabdrücke sind
jedoch
keine Wiederspiegelungen der Leistenhaut und zählen somit
nicht zu
daktyloskopischen Spuren.
Vor 100 Jahren wurde die Daktyloskopie, die Personenidentifizierung
mittels der Fingerabdrücke, in
Deutschland eingeführt. Pro Jahr werden heute mit Hilfe des
zentral beim Bundeskriminalamt (BKA)
angesiedelten Automatisierten Fingerabdruck-Identifizierungs-Systems
(AFIS) mehr als 13.000 Spuren-
verursacher - und somit potenzielle Straftäter - vom BKA und
den Landeskriminalämtern identifiziert.
Fingerabdrücke entstehen durch die Abbildung der Muster der
Papillarleisten der Haut an den Händen und sind aus der
Tataufklärung nicht mehr wegzudenken. Bis es vor 100 Jahren
zur Einführung der
systematischen Fingerabdrucknahme in der kriminalistischen Arbeit kam,
hatte die Daktyloskopie bereits eine lange und interessante Geschichte
hinter sich.
Der Begriff Daktyloskopie stammt aus dem Griechischen: "Daktylos"
bedeutet Finger und "skopein" schauen:Daktyloskopie heißt
also "Fingerschau". Sie ist heute eine von Wissenschaft und
Rechtssprechung anerkannte Personenidentifizierungsmethode, die sich
mit der Aufnahme und Auswertung der Abbilder der menschlichen
Leistenhaut zum Zwecke der Identifizierung Lebender und Toter sowie der
Feststellung von Spurenverursachern befasst.
Der Grundgedanke dabei: Das Hautleistenbild eines jeden Menschen ist
einmalig und unveränderlich.
Biologische Spuren/Vergleichsmaterialien umfassen folgende Gruppen von
Untersuchungsmaterialien: Anschmelzspuren, Faser-/Textilspuren,
Haarspuren, blutverdächtige Substanzen, Zigarettenkippen,
Kontakt-/Gebrauchsspuren, sekret-/exkretverdächtige
Substanzen,
Wangenschleimhautabstriche, Sonstiges.
Fliegen mögen nervig sein. Im Bereich der forensischen
Biologie gelten
sie und ihre Maden jedoch als wertvolle Zeugen. Anhand des
Entwicklungsstadiums der Insekten können Kriminalbiologen die
Liegezeit
einer Leiche bestimmen und teilweise sogar feststellen, wo jemand
umgebracht wurde.
Dazu werten die Forensiker alle Spuren aus, inklusive
der Blutspuren und der Reste von Pflanzen und anderem biologischen
Material. Doch nicht nur bei aktuellen Fällen hilft die
forensische
Biologie, auch Verbrechen, die Jahre oder Jahrzehnte
zurückliegen,
können dank moderner Verfahren aufgeklärt werden.
Dabei umfasst die
Arbeit der Forensiker vor allem die Auswertung von DNA-Beweisen. Schon
kleinste Spuren von Blut oder Hautpartikeln reichen inzwischen, um
einen Täter überführen zu können.
Skript
Teste
Dein Wissen
Präsentation
Signalementslehre
Die
Signalementslehre befasst sich mit der systematische
Beschreibung der Gesamtheit aller sichtbaren Merkmale des
Äußeren einer Person, dem sogennanten Signalement.
Sie hat eine besondere Bedeutung
im Zusammenhang mit der Ermittlung und Fahndung nach unbekannten
und/oder
flüchtigen Tätern und unterstützt
gleichzeitig bei der Identifizierung von
Vermißten und unbekannten Toten.
Folgende Angaben
gehören zu einer vollständigen
Personenbeschreibung.:
Geschlecht, Alter, Größe, Gestalt, Gewicht,
Kopfform, Gesichtsform, Haarfarbe, Haartracht, Augenfarbe,
Nasen- und Mundform, Zähne, Ohren, Sprache und besondere
Kennzeichen wie Narben, Tätowierungen, Piercings oder fehlende
Gliedmaßen.
Für
Fahndungszwecke haben diese Angaben nur dann besonderen Wert, wenn
sie sich als von der Norm abweichend darstellen.
Skript
Teste
Dein Wissen
Präsentation
forensische Chemie
Forensische Chemie ist ein
Teilgebiet
der Forensik und befasst
sich mit
den chemischen
Möglichkeiten zur
Aufklärung von
Verbrechen. Hierzu gehören
z. B.
das Sichtbarmachen von
Fingerabdrücken, die Analytik von Sprengstoffen oder der
genetische Fingerabdruck.
Skript
Teste
Dein Wissen
Präsentation
forensische
Ballistik
Unter
der Ballistik versteht sich die Lehre von der Bewegung geworfener oder
geschossener Körper.
Sie beinhaltet die Untersuchung der Geschoßbewegung und der
Ursachen, die diese Bewegung hervorrufen oder beeinflussen. Zur
Aufklärung von Straftaten, bei denen Schußwaffen
angewendet wurden, entwickelte sich die Gerichtsballistik.
Gerichtsballistische
Untersuchungen erstrecken sich im wesentlichen auf: Waffen- und
Munitionsbeurteilungen; Identifizierungen von Schußwaffen an
Hand verschossener Projektile und
gezündeter Patronenhülsen; Beurteilung von
Schußbeschädigungen in Materialien;
Schußentfernungsbestimmung und
Flugbahnberechnungen.
Ein Waffensachverständiger gibt Auskunft.Ausschnitt von der
Sendung MDR Kripo live (Mitteldeutscher Rundfunk) vom 03.11.2013. In
der Folge wird die Arbeit des kriminaltechnischen
Waffensachverständigen / Ballistikers Manuel Fließ
näher erläutert. Als Grundlage dient das in
Thüringen stattgefundene Jägerdrama.
Ein kleiner
Ausflug in das Waffenrecht
Seit dem 01. April 2008 gilt nun erneut ein geändertes
Waffenrecht. Neben Neuerungen bezüglich der
Markierung und Registrierung
von Waffen,
dem Auslaufen des sog.
Erbenprivilegs
u. a. gibt es
Neuregelungen, die eine Überarbeitung des vorliegenden Heftes
unumgänglich machten. So dürfen z. B.
Anscheinswaffen1 nicht mehr geführt werden. Wie sinnvoll und
notwendig diese Änderung ist, zeigt allein der Vorfall vom 21.
Mai
2008: Ein 21-Jähriger löste einen
Großeinsatz der
Berliner Polizei aus, als dieser, eine Anscheinswaffe mit sich
führend, seine Freundin aus der Schule abholen wollte. Dies
beobachtende Schüler vermuteten
einen
möglichen Amoklauf und
informierten
die Polizei. Auf den
Beschuldigten warten nun
Kostenforderungen des Landes Berlin für den Einsatz der
Ordnungskräfte.
Aber nicht nur Zeugen, sondern auch Polizeibeamten fällt es in
der Regel schwer, eine beschussfähige
von einer Anscheinswaffe zu unterscheiden. Putativnotwehrlagen
können die Folge sein.
Eltern, Lehrer/innen und Erzieher/innen soll dieses
Präventionsmaterial Hilfestellung leisten, wenn sie mit
nachfolgenden Gegenständen konfrontiert werden.
Adressaten sind neben dem o. g. Personenkreis auch Polizeibeamte, die
sich nicht jeden Tag mit dem
Waffengesetz (WaffG) beschäftigen müssen, sowie
andere interessierte Bürger.
Hierbei
handelt es sich um Teilbereich der kriminalistischen
Schriftuntersuchung, der sich
speziell mit Handschriften in Form von Textschriften
und Unterschriften befasst. Grundlage ist die Erkenntnis,
dass es keine zwei Schreiber gibt, die in der Gesamtheit ihrer
Schrift ein und dieselben Schreibbewegungsgewohnheiten zum Ausdruck
bringen. Mit zunehmender Schreibreife automatisiert sich der
Schreibprozess, d.h., der Schreiber konzentriert sich nicht mehr
auf die Gestaltung des einzelnen Buchstabens, sondern auf den Inhalt
des zu schreibenden Textes. Die automatisierte Schrift ist in ihrer
Ausführungsart über einen längeren Zeitraum
hinweg
relativ stabil. Auf den Schreibprozess können verschiedene
Einflüsse wirken, so z.B. die jeweils vorherrschenden
Schreibbedingungen. Das Schreiben ist ein
psychisch-physischer Prozeß. Durch Alter, Krankheit u.a. sind
Veränderungen in der Schrift bemerkbar (Zitterzüge).
Durch
bewußtes Tun oder Unterlassen kann die Schrift
verändert
werden.
Skript
Teste
Dein Wissen
Präsentation
Dokumentenuntersuchung
Dokumente der
verschiedensten Art haben im
persönlichen, gesellschaftlichen und geschäftlichen
Alltag eine große Bedeutung.
Sie treten bei
vielen strafbaren Handlungen direkt
oder indirekt in Erscheinung.
Der
materielle oder ideelle Wert von Dokumenten, wie z.B. Pässe,
Ausweise,
Führerscheine, Zeugnisse, Genehmigungen, Verträge,
Rechnungen,
Wertpapiere u.ä., ist Anlass für Rechtsbrecher,
derartige Dokumente in
ihren Besitz zu bringen, sie zu verfälschen oder nach ihrer
Vorlage
bzw. in freier Gestaltung Fälschungen anzufertigen.
Skript
Teste
Dein Wissen
Präsentation
in Arbeit
IT-Forensik
(Computer-/ Internetkriminalität)
Die IT Forensik unterscheidet primär zwei forensische
Spezialgebiete :
Die Computer Forensik
Hierbei geht es darum mittels spezieller Analyse von
Datenträgern einen bestimmten Beweis zu erbringen.
Da diese Beweise in der Regel auch einem Gericht vorgelegt
werden, ist es elementar, dass die Daten während der Analyse
auf keinen Fall verändert werden. Wird nur ein einziges Byte
verändert, ist der Beweis vor Gericht nicht mehr
aussagekräftig.
Die Netzwerk Forensik
Hier werden in der Regel Beweise innerhalb eines
Kommunkationsverhaltens gesucht. Sind die Bweise in Form eines
"Network-Captures" vorhanden, können diese Daten mit
geeigneten Werkzeugen in Echtzeit wiedergegeben werden.
Nicht zuletzt aufgrund der sachlichen Nähe zwischen der
Aufnahme eines Unfallortes und der Aufnahme des Tatbefundes am
kriminalistischen Tatort möchte ich auf die Seite
"polizeiliche Unfallaufnahme" von Herrn Petersen verweisen. Die Seite
ist fachlich fundiert mit viel Engagement aufgebaut und bietet eine
hervorragende Möglichkeit sich mit der Unfallaufnahme - weit
über kriminalistische Aspekte hinaus - auseinander zu setzen.